Unsere pädagogischen Leitlinien
Die Grundlage unserer Arbeit mit den Kindern beruht auf der Wahrnehmung des Kindes. Dazu gehört für uns, den Kindern offen und sensibel zuzuhören, sie differenziert zu beobachten und sie (k)individuell zu fördern.
Jedes Kind ist anders. Wir nehmen jedes Kind in seiner Art, zu lernen und sich Dinge anzueignen ernst. Alle Unterrichts- und Erziehungsmaßnahmen unterliegen dem Ziel, die Schülerinnen und Schüler ihren individuellen Möglichkeiten entsprechend zu einer möglichst symptomfreien und gut verständlichen Sprache / Rede zu führen und ihre Persönlichkeit zu stärken, um ihnen eine Integration in das Regelschulsystem zu erleichtern und schulische Erfolge zu ermöglichen.
Kinder entdecken die Welt ganzheitlich. In der Vielfalt des Alltags lernen sie Probleme kooperativ zu lösen, gute Beziehungen zu anderen Kindern und Erwachsenen aufzubauen, mathematischen und naturwissenschaftlichen Fragen nachzugehen, nach dem Sinn des Lebens zu fragen, und mehr.
“Aneignung der Welt” ist eine Aktivität der Kinder, die niemand für sie übernehmen kann. Bildung ist vor allem Selbstbildung und Unterricht der Weg dorthin. Wir fragen nicht nur, wie wir den Kindern etwas vermitteln können, sondern versuchen, durch unsere förderpädagogische Arbeit die Bedingungen für die Kinder zu schaffen, selbst Fragen zu stellen und Antworten suchen zu können. Dabei ist die Sprache der Schlüssel zur Welt. Die Schule mit dem Förderschwerpunkt Sprache ist seit vielen Jahren der Förderort für Kinder mit sprachlichen Beeinträchtigungen.
Seit Jahrzehnten sind in unserem Kollegium Kompetenzen gewachsen, diesen Kindern mit sehr unterschiedlichen Problemen helfen zu können. Sprachheilpädagogischer Unterricht geht weit über logopädische Hilfen hinaus. Das Konzept hat den ganzen Menschen im Blick, sein Gewordensein und seine Entwicklungsmöglichkeiten, und versteht sich nicht nur als Therapie sprachlicher Defizite.
Die Verbindung von Sprachförderung und Unterricht intensiviert kommunikatives Lernen und lässt sprachliche Strukturen in sinnvollen, bedeutungsvollen Kontexten erfahrbar werden. Die Verzahnung von fachlichen und sprachlichen Zielen im Unterricht fördert Bildung in beiden Bereichen, weil eine tiefere inhaltliche Auseinandersetzung zwingend wird. Die Schüler überwinden nicht nur “Sprachfehler”, sie können auch ihre neuen Fähigkeiten in strukturierten, individuell zugeschnittenen Kommunikationssituationen erproben, ausbauen und festigen.
Die Ganztagsschule wird zum Lebensraum der Kinder und erlaubt den SprachheillehrerInnen eine durchgängige, enge und individuelle Begleitung wie sie in wöchentlich einmal stattfindenden 45-Minuten-Sitzungen nicht realisiert werden kann. Viele Kinder können nach einer solchen Phase des intensiven sprachlichen und fachlichen Lernens in ihrer Regelschule unterrichtet werden. Durch diesen “Durchgangsschulcharakter”, der die soziale Integration der Kinder anstrebt, leistet die Sprachheilschule seit Jahren ihren Beitrag zur Inklusion.
Wir nehmen alle Kinder mit ihrem kulturellen und religiösen Hintergrund an und respektieren diesen, erzählen aber auch von unserer christlichen Tradition. So sollen die Kinder die Bedeutung des christlichen Glaubens für ihr Leben selbst entdecken können.
“Aneignung der Welt” ist eine Aktivität der Kinder,
die niemand für sie übernehmen kann.